Chronik zum 40-jährigen Bestehen
des „Schwarzen Zuges“
Gründung und Entwicklung des
Schwarzen Zuges von 1959 bis 1999
Anläßlich des 200jährigen Bestehens
der St. Christophorus Bruderschaft Gerderath im Jahre
1959, fand sich
eine Gruppe zusammen, die um das Kreisschützen- und Heimatfest
zu
verschönern, einen eigenen Schützenzug bildeten. Man ging hin und
lieh sich in
Korschenbroich rote Husarenuniformen aus. Begeistert zog
die Gruppe mit Hubert Moll als
Zugführer durch den Ort.

Die Begeisterung hielt auch nach dem
Fest an, und die Gruppe beschloß weiterzumachen. In
der Gaststätte
Meurer wurde dann die Gründungsversammlung abgehalten. Als
Vereinslokal
wurde die Gaststätte ”Zur Post”, besser bekannt unter ”bei
Michels Jupp”, vorgeschlagen,
weil Jupp ebenfalls Mitglied im neu
gegründeten Verein war. Da das Ausleihen von
Uniformen eine
kostspielige Angelegenheit ist, einigte man sich zu einer schwarzen
Hose,
weißes Hemd und schwarzer Krawatte, was sowieso jeder besaß,
schlichte schwarze
Uniformröcke und Hüte anzuschaffen. Hierdurch
erhielt die Gruppe ihren heutigen Namen
”Schwarze Husaren” oder
”Schwarzer Zug”.
Einen Teil der Uniform stifteten Geschäftsleute aus
Gerderath, für den Rest mußte Geld
geliehen werden.
Die Bürgschaft
übernahm das Mitglied Peter Dederichs. 1961 stellten die
”Schwarzen
Husaren” den Schützenkönig, Josef Dahlmanns. Fünf Jahre
hintereinander wurde das
Königssilber von mehreren Mitgliedern des
”Schwarzen Zuges” getragen.

Im Vereinslokal wurden in
unregelmäßigen Abständen Versammlungen abgehalten und hin
und wieder
auch ein Kameradschaftsabend. Die Mitgliederbewegung war in den ersten
Jahren
sehr stark. Heute besteht der Zug aus 18 aktiven
Mitgliedern.
Eine Besonderheit des ”Schwarzen Zugs” war und ist die
Parade beim Schützenfest in
Gerderath oder auch auswärts, wo immer
exakt und stramm marschiert wird, wogegen die
meisten anderen Gruppen
nur einen Vorbeimarsch machen.
Im Jahre 1972 übernahm Alois Rixgens den
Vorsitz des ”Schwarzen Zuges”. Den Vorsitz hat
er bis heute noch nicht
abgegeben. Mit starker Hand regiert er den Schwarzen Zug und
überrascht
immer noch mit neuen Ideen.
Im gleichen Jahr errang Ewald Narewski als
Schützenkönig der St. Christophorus
Bruderschaft beim
Bundeskönigsschießen in Mönchengladbach die Diözesanen
Königswürde
(Dies war am Samstag nachmittag).
Am Abend des gleichen
Tages erhielt Alois einen Anruf des Vorsitzenden der Bruderschaft,
daß
der ”Schwarze Zug” am Sonntagmorgen in Uniform in Mönchengladbach zur
Heiligen
Messe am Münster (Geroweiher) erscheinen und anschließend beim
großen Festzug
teilnehmen möge. Wie konnte es anders sein, trotz der
knappen Zeit war man fast vollzählig
zur Stelle. Die Diözesanen -
Standarte der Diözese Aachen kam für ein Jahr nach Gerderath.
Diese
kostbare Standarte war neu erstellt worden und wurde zum ersten Mal
öffentlich
getragen. Diese ehrenvolle Aufgabe wurde dem ”Schwarzen Zug”
übertragen. Die Mitglieder
Josef Dahlmanns, Willi Reiners und Alois
Rixgens trugen sie fast jedes Wochenende in
Gerderath oder auswärts,
sogar über die Grenzen hinaus bis zum nächsten
Bundeskönigsschießen in
Koblenz.Der ”Schwarze Zug” wurde immer aktiver.
Natürlich wurde auch
schon mal in gemütlicher Runde in einer Kellerbar oder auf einer Terrasse
gefeiert.
Kameradschaftsabende zusammen mit den Frauen und Ausflüge
hielten die Gruppe zusammen.

Ein weiteres Kennzeichen des ”Schwarzen
Zuges” ist die jährliche Klompenparade auf dem
Festzelt. Diese Paraden wurden so stramm durchgeführt, daß
auch mal ein paar Klompen
auseinander flogen, oder ein Hut, der nicht fest auf dem Kopf saß,
unter die Klompen geriet.
Die absolute Steigerung dieser Paraden erlebte der Zugführer Hans
Heinrichs, als er infolge
einer zu zackigen Kehrtwende ausrutschte und rücklings unter Tische
und Bänke sauste.
Als 1977 der aktive Schützenbruder Fred Feiter Prinz Karneval in
Gerderhahn wurde, baute
der Verein einen eigenen Karnevalswagen mit dem Thema : Dekorationsstudio.
Wochenlang
traf man sich, um den Wagen zu bauen. Bei einer Flasche Bier, aber auch
hin und wieder
einen Kurzen, wurde die Stimmung immer besser.
Der Höhepunkt war am Veilchendienstag im Karnevalszug mit anschließendem
Ausklang im
Vereinslokal bis morgens früh. Der Aschermittwoch wurde allerdings
für einige Schwatte
ziemlich schwer.
Im gleichen Jahr schloß Michels Jupp seine Kneipe für immer.
Dadurch mußten wir uns um
ein neues Vereinslokal bemühen, daß wir nach reichlicher
Überlegung in der Gaststätte ”Zur
Zöff” fanden. Der Inhaber, Peter Neißner, wurde als
Mitglied aufgenommen. Später
übernahm Lisbeth Scheer die Gaststätte, wo der ”Schwarze
Zug” bis heute noch sein
Vereinslokal hat. Mittlerweile hat das Lokal allerdings mit Sonja Bienemann
und jetzt mit
Rümens Leo schon zweimal gewechselt, doch wir sind unser Vereinslokal
dennoch treu
geblieben.
1978 wurde von Mitgliedern des ”Schwarzen Zuges” ein gemischter
Kegelclub gegründet.
Die Stammgruppe bestand aus Feiter, Inderfurth, Rixgens, Heinrichs,
Franzen, v.d. Forst und
Hansen. Selbstverständlich konnte jedes andere Mitglied des Zuges
als Gastkegler
teilnehmen. Bis heute wird immer noch alle 4 Wochen in der Gaststätte
„Gerderather Hof“
gekegelt. Heute nennt sich die Gaststätte „Christo`s Theke.
Zum 20-jährigen Bestehen 1979 fuhr der ”Schwarze Zug”
gemeinsam mit Frauen zwei Tage
nach Kobern. Da der Vorsitzende dies den Frauen leichtsinniger Weise
versprochen hatte,
wurde er von den Mitgliedern fast gesteinigt. Aber auch diese Hürde
hat er gut überstanden.
Im Jahre 1982 sollte das erste Sommerfest auf dem Schulhof unter der
erweiterten
Pausenhalle gefeiert werden. Wegen der schlechten Finanzlage der Vereinskasse
waren sich
alle Mitglieder einig, daß bei einem Reinfall die Unkosten aus
eigener Tasche bezahlt werden
müßten. Aber dies war nicht notwendig, es war auf Anhieb
ein Erfolg, der nur unter
Mitwirkung aller und ganzem Einsatz möglich war. Von nun an wurde
jedes Jahr ein
Sommerfest abgehalten.
Aber schon im zweiten Jahr passiert es, daß warmes Bier geliefert
wurde. Es war ein heißer
Tag und das Bier konnte nicht mehr ausreichend gekühlt werden.
Humorvolle Leute bestellten
”ein warmes Bier und einen kalten Schnaps”. Klüger
geworden arbeitete man in den
folgenden Jahren nur noch mit Kühlwagen.
1984 bestand der ”Schwarze Zug” 25 Jahre, daß wurde
natürlich beim Sommerfest groß
gefeiert . Als Überraschung wurde eine Ziege verlost, die zur Freude
aller von der
Vereinswirtin gewonnen wurde.Gleichzeitig feierte die St. Christophorus
Schützenbruderschaft ihr
225-jähriges Bestehen und war Ausrichter des Stadt- und Bezirksschützenfest.
Am Samstag fand
ein Heimatabend mit Ehrungen statt, wo auch zwei Gründer der ”Schwarzen
Zuges”, Josef
Dahlmanns und Josef Michels, Zinnteller mit der Inschrift ”Für
25jährige Mitgliedschaft im
Schwarzen Zugӟberreicht wurden.
Der ”Schwarze Zug” stellte auch im Jubiläumsjahr den
Schützenkönig mit seinen Ministern
aus den eigenen Reihen. König: Mathias Meyer mit Frau Kathi und
Ministern: Hans
Heinrichs mit Frau Ruth und Alois Rixgens mit Frau Elsbeth.

Traditionsgemäß wird zu Fronleichnam
der Himmel vom ”Schwarzen Zug” getragen und im
Anschluß an die hl.
Messe feiert er mit Kind und Kegel bei einem der Mitglieder.
Grillen,
Kaffee, Kuchen und natürlich auch Bier vom Faß gehört dazu. Im
Jahr 1986 wurden die
schwarzen Uniformen durch aufnähen eines Wappens
bereichert. Josef Dahlmanns wurde
1986 und 1987 als Jubelkönig groß
gefeiert. Er war jeweils vor 25 Jahren Schützenkönig.
Ebenfalls in 86
und 87 wurden Planwagenfahrten unternommen (Mühlentour). In
den
gleichen Jahren nahmen die Schwatte Männ an der Dorfmeisterschaft
im Fußball teil. Sie
wurden zwar nicht Erster, dafür waren sie aber
sehr lustig. Einen Pokal erhielten sie trotzdem.
Sie waren nicht nur
die lustigsten, sondern auch die ältesten Spieler auf dem Platz.
Ein
weitere Unternehmung war 1988 am Vatertag die Fahrt mit einem
geschmückten
Schlepper und Anhänger nach Echt in Holland, wo die beiden
Aktiven Theo und Kurt ein Faß
Bier und Essen bereitgestellt hatten. In
lustiger Stimmung ging es am Nachmittag nach Hause.
Zur Bereicherung
des Sommerfestes wurde 1987 die Weinkönigin mit ihren Prinzessinnen
von
Mayschoß eingeladen. Sie erhielten zur Erinnerung ein Wappen von
Gerderath, das vom
Mitglied Bernhard Klein erstellt wurde. Im Gegenzug
lud die Weinkönigin Bianca Krämer
den ”Schwarzen Zug” ein, am ersten
Samstag im Oktober zum Winzerfest zu kommen um
dort den Festzug
mitzumachen. In Uniform fuhr man mit dem Bus hin. Zum Empfang bei
der
Weinkönigin gab es belegte Brötchen und natürlich reichlich Wein.
Beim Verlassen des
Hauses der Gastgeberin ließ Kurt es sich nicht
nehmen, als Dank für den guten Wein einen
”Kniefall” bis zur Erde zu
machen. Nach dem Antreten auf dem Festplatz wurde am Haus
der
Weinkönigin unter sehr viel Beifall die gewohnte Parade gemacht.
Dies war so gut
angekommen, daß man nach dem nun folgenden Festzug
durchs Mikrofon gebeten wurde
noch eine Parade zu machen. Nach weiteren
zwei Paraden fragte der eifrige Kurt: ”Wann
machen wir endlich Parade?”
Die Weinkönigin war begeistert. Als sie für das Sommerfest
1988 erneut
eingeladen wurde nahm sie gerne an.
1993 hatte unser Vorsitzende die
Idee, zum ersten mal einen Zugkönig zu wählen, um somit
die
Kameradschaft zu festigen. Zum allerersten Zugkönig wurde unser erster
Vorsitzender
Alois Rixgens von uns einstimmig gewählt. An mehreren
Abenden vor der Kirmes wird
geschmückt und mit einem Gläschen Bier
gefeiert. Am Kirmessonntag wird dann bei der hl.
Messe der
Schützenbruderschaft die Plakette vom Präses gesegnet und dem
Zugkönig
überreicht.
Am Kirmesmontag wird dann beim Zugkönig ein
ordentliches Frühstück zu sich genommen
was natürlich auch ein kleiner
Frühschoppen beinhaltet, damit wir am Nachmittag unsere
Parade und den
Zug durch den Ort kräftemäßig überstehen können.
Beim Armbrustschießen
auf dem Pfarrfest 1990 gelang es uns, den Wanderpokal für die
einzelnen
Vereine der Schützenbruderschaft zu erkämpfen. Nach etlichen Jahren hatten
wir
ihn dann zum drittenmal erzwungen, und somit konnten wir den Pokal
endlich unser eigen
nennen. Zuletzt gelang es uns wieder 1998 den
Wanderpokal zu schießen.
Auch im Oktober 1995 fuhren wir mit
unseren Frauen gemeinsam übers Wochenende weg.
Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir ins Guldental und schauten uns
die Weinberge an,
wo wir genau über die Weinlese informiert wurden. Danach ging es
abends in den Weinkeller
zur Weinprobe. Dort haben wir dann einige schöne Stunden mit einigen
vielen Flaschen Wein
verbracht.
In einem anderen Jahr wurde mit dem Planwagen eine Mühlentour durchs
schöne Schwalmtal
unternommen, danach sind wir nach Elli ins Hotel und haben den Abend
mit einem Essen
ausklingen lassen.
1996 hat der Schwarze Zug die Idee gehabt für die Männer eine
einheitliche Garderobe fürs
Sommerfest zu tragen. Daraufhin haben wir uns ein Poloshirt mit dem
Wappen des
Schwarzen Zuges und dem Aufdruck „Schwatte Männ“ gekauft.
Aber auch die Frauen
wollten nicht tatenlos herumstehen und besorgten sich kurzer Hand ein
Shirt mit dem
Aufdruck „ Schwatte Wiever“.
In der Karnevalssaison 98/99 in Gerderhahn konnten wir wieder einen
Karnevalsprinz aus
unseren Reihen stellen. Dadurch waren wir natürlich bei den meisten
Veranstaltungen in
Gerderhahn aktiv mit dabei. Denn wir konnten unser Prinzenpaar Herbert
I und Marianne I
( Ehepaar von der Forst ) nicht im Stich lassen.
Auch diesmal haben wir dann am Veilchendienstag mit einem Karnevalswagen
mit dem
Motto Cowboy bei guter Stimmung und leichten Alkoholgenuß in Gerderhahn
teilgenommen.
Danach ging es wieder in die Gerderhahner Mehrzweckhalle, wo dann einige
von uns bis
zum Schluß ausgehalten haben.

Zum Abschluß eines jeden Jahres, wird
vom Schwarzen Zug auch ein Kameradschaftsabend
gehalten. Der vor allen
Dingen auch ein Dankeschön an unsere Frauen ist, ohne die es
sehr
schwer währe, denn ohne die Mithilfe könnten wir unser Sommerfest
gar nicht im Griff
bekommen. Allein der selbstgebackene Kuchen zum
Kaffeschmaus ist eine Wohltat für unser
Fest.
Der
Kameradschaftsabend wird natürlich komplett vom Verein getragen,
glücklicherweise ist
es uns auch schon passiert, daß wir durch unser
Hexen am Abend, die Hälfte unserer
Ausgaben schon wieder eingenommen
haben.
Natürlich müssen wir auch mit unseren Einnahmen sparen, denn die
Uniformen werden
komplett vom Schwarzen Zug und den Mitgliedern
getragen.
Für 1999 wurde Josef Dahlmanns, der als einziges
Gründungsmitglied des Schwarzen Zuges
übriggeblieben ist, zum Zugkönig
gewählt. Sein 40jähriges Jubiläum im Zug, feiert er somit
zusammen mit
dem 40jährigen Jubiläum des Schwarzen Zuges als Zugkönig.
Es ist nicht
immer einfach ein Sommerfest zu gestalten, denn wir sind jedes Jahr auf
ein neues
gefordert, etwas besonderes zu bieten. So hatten wir zum
Beispiel neben unseren
verschiedenen Tanzkapellen und diversen Einlagen
wie Tanzgruppen und
Schlagersängerinnen auch einen Auftritt der “
Fidelen Musikanten aus dem St. Nicolaus-Kloster”,
die man aus Funk und
Fernsehen kennt. Auch unsere Tombola kann sich jedes Jahr
sehen
lassen.
Als Hauptpreis ist schon mal ein Urlaub mit dem Flieger in
Spanien drin. Oder ein Busreise
nach Paris. Aber dieses Jahr haben wir
uns etwas ganz besonderes einfallen lassen.
Für unsere Kleinen, haben
wir natürlich auch einiges zu bieten. So bekommt jedes Kind ein
Los für
unsere Kindertombola geschenkt. Da kann man tolle Preise gewinnen.
Als Hauptpreis winkt oft ein tolles
Kinderfahrrad und auch noch andere starke Preise wie ein
Gutschein für
ein kostenloses Kinderfest bei Mc-Donalds wurden schon gewonnen.
Der
”Schwarze Zug” ist mittlerweile zum festen Bestandteil der Bruderschaft
geworden und
bei Festlichkeiten nicht mehr wegzudenken. Zwar ist die
offizielle Bezeichnung der
”Schwarze Zug” aber in Gerderath und
Umgebung sind wir ja besser bekannt unter der
Bezeichnung ”de Schwatte
Männ” oder ”de Schwatte”.
Die Schützenkönige
aus den Reihen des ”Schwarzen Zuges”
1961 Josef Dahlmanns
1962 Josef Dahlmanns
1963 Bernhard Schönges
1964 Max Katzmarzyk
1965 Toni Scheeres
1967 Josef Wirtz
1978 Bernhard Franzen
1984 Mathias Meyer
2001 Heinz Wilms
2013 Heinz Wilms
Die Zugkönige des
Schwarzen Zuges
1994 Alois Rixgens
1995 Mathias Meyer
1996 Jacob Mager
1997 Hans Heinrichs
1998 Willi Inderfurth
1999 Josef Dahlmanns
2000 Gerd Dederichs
2001 Heinz Wilms
2002 Kurt Schiefke
2003 ?
2004 Herbert v. d. Forst
2005 Hans Eggerath
2006 Hubert Kämpfer
2007 Bernard Klein
2008 keiner
2009 Erwin Pelzer
2010 Thiemo Schmitz
2011 Jürgen Ulrichs
Zugkaiser 2012 Josef Dahlmanns
2013 Heinz Wilms

